Dienstag, 10. August 2010

Mein erster Arbeitstag



Gestern war mein erster Arbeitstag in der Schulküche von La Mansión, einem sogenannten "pueblo jóven" von Arequipa.
Schon die Busfahrt in das Armenviertel war ein kleines Abenteuer für sich.
Hier gibt es weder Busfahrpläne, noch Bushaltestellen - wenn man einsteigen will, dann winkt man einfach einen der kleinen, klapprigen und überfüllten Busse zu sich heran.
Und umso mehr man sich dann La Mansión nähert, umso schlechter werden die Straßen und umso staubiger wird auch die Luft.
Wenn man aus dem Fenster schaut bemerkt man sofort die Veränderung: Die Häuschen sind oft nur kleine Steinquader mit Wellblechdach - unglaublich, dass hier ganze Familien wohnen. Außerdem sind wirklich überall Straßenhunde.

Und auch wenn ich mich bereits viel mit dem Entwicklungsprojekt von Claim for Dignity auseinandergesetzt habe, so hatte ich doch ein etwas unsicheres Bauchgefühl auf dem Weg zu der Schulküche.
Doch meine Zweifel verflogen schnell.
Mir rannte sofort ein kleines Mädchen mit den Worten "Hola señorita" entgegen, strahlte mich an - und zack klebte sie an mir, umarmte mich und ließ mich gar nicht mehr los. Schnell hatte sich dann eine ganze Gruppe Kinder um uns versammelt und löcherten uns mit Fragen. Unsere blonden Haare waren natürlich der Hit des Tages! :)
Diese Begrüßung war so unerwartet und schön und ich hab die Kleinen sofort ins Herz geschlossen.

Sobald dann das Essen fertig war, galt es allen Kindern die Hände zu waschen und sie in einer Liste einzutragen.
Gleichzeitig Streit schlichten, Umarmungen erwidern und die Straßenhunde verscheuchen-das kann bei fast 200 Kindern schon anstrengend sein!
Aber ich habe mich wirklich total wohl gefühlt und außerdem bestätigte sich meine Überzeugung hinsichtlich des Projektes.
Die Schulküche ist wirklich nach dem Prinzip des gemeinsamen Arbeitens ausgerichtet.
Die Mütter, die ihre Kinder für das Essen eintragen, verpflichten sich selbst auch mitzuhelfen. Das Kochen wird deshalb komplett von den peruanischen Frauen bestritten-
bei der Gesamtorganisation bedarf es aber Hilfe von außen.
So wird eine einseitige Abhängigkeit vermieden, was ich wirklich total wichtig finde.
Auf dem Heimweg zurück ins Zentrum hatte ich dann einfach ein zufriedenes Gefühl im Bauch. Es fühlt sich gut an, aus Worten Taten werden zu lassen.
Ich will meinen Teil dazu beitragen, dass sich das Projekt weiterhin so gut entwickelt und freue mich auf mein Jahr zusammen mit den Kindern von La Mansión.

2 Kommentare:

  1. Hey snueueueue....

    ( hier gibts kein u mit 2 punkten )

    aehh... voll cool... was du so alles neues erlebst.... und schoen, dass du es mit bildern kommentierst... ich hab leider noch nicht die moeglichkeit... weil ich immer im inetcafe rein muss... also.... in drei bis vier wochen kommen auch von mir bilder....

    ich hoffe dir gehts gut....
    Liebe Gruesse ( von nicht ganz sooo weit weg )..
    Dr eli

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  2. Hört sich wirklich toll an :)

    Ganz liebe Grüße von "daheim" :)

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