Sonntag, 26. Dezember 2010

Was mich nachdenklich macht...

Schon Wochen vor Weihnachten fragten mich Kinder, Lehrer und Eltern immer wieder: "Und was bekommen wir von dir zu Weihnachten?"
-Eine Frage, die sehr zwiespältige Gefühle in mir auslöst.

Sie zeigt, wie sehr sich viele Menschen in den Armenvierteln schon an die Tatsache gewöhnt haben, von anderen etwas zu bekommen, abhängig zu sein, in die leidende Opferrolle zu verfallen anstatt selbst aktiv zu werden.
Eine weitere Situation: Die Menschen bekommen ihre Geschenke und nur ganz selten hört man ein Danke. Viel häufiger möchten sie das Geschenk gegen ein größeres eintauschen und immer mehr, mehr, mehr.
Warum ist das so?
Obwohl sich das ganze Jahr über kaum eine Hilfsorganisation, geschweige denn eine Regierungsorganisation, in dem Viertel blicken lässt, so scheint Weihnachten geradezu einen Drang nach Hilfeleistung bei den Menschen auszulösen
- und das hat zur Folge, dass die Bewohner von La Mansión auf einmal geradezu mit Geschenken überschüttet werden.


Täglich fahren bis zu 3 Lastwagen in das Viertel und verteilen Schoko-Milch,
Plastikpuppen, Spielzeugautos, Haarreife und Wasserpistolen - ein paradoxer Anblick in dieser kargen Welt ohne feste Straßen, Elektrizität und fließend Wasser.


..Eine Tatsache, die mich nachdenklich und wütend macht.
Natürlich bedeutet das kleine Glücksmomente für die Bewohner und vor allem für die Kinder - aber was ist mit langfristiger Hilfe?






Wo bleibt das Interesse, wirklich von Grund auf etwas zu ändern?
Wer hilft den Menschen sich aus ihrer ewigen Abhängigkeit zu befreien?
Doch nur durch EntwicklungsZUSAMMENarbeit können wir gemeinsam etwas an der Lebenssituation der Menschen verbessern - langfristig!

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