Mittwoch, 1. September 2010

Perú-ein Land der Gegensätze

Über Peru hört man immer wieder, dass es ein sehr armes Land ist. Rund 50-60% der Bevölkerung, das heißt mehr als 13 Mill. Peruaner leben an oder unter der Armutsgrenze. Viele arbeiten als Saisonarbeiter oder fliegende Händler und müssen mit 3-4 Euro am Tag eine ganze Familie ernähren.
Dass Peru aber auch ein Land extremer Gegensätze ist, wurde mir am Wochenende bewusst.
Wir haben eine Gruppe von Peruanerinnen kennengelernt, die auf das Colegio Max Uhle, eine deutsche Privatschule in Arequipa, geht.
Die Mädels sind echt klasse und nachdem wir sie neulich zu unserer Homeparty eingeladen haben, haben sie uns am Sonntag zu ihrem Schulfest mitgenommen.
Ich habe mich gefühlt wie in einer anderen Welt! Die Schule ist riesig und kann von Sportplatz über Computerraum einfach jeden Luxus vorweisen.
Zur Feier des Tages war eine große Bühne aufgebaut, es haben mehrere Bands gespielt und es gab unglaublich viele Essensstände.


Eigentlich war es wirklich eine tolle Atmosphäre, aber ich bekam den Gedanken einfach nicht los, dass es eben doch nur eine Scheinwelt ist.
Denn im Hintergrund konnte man deutlich eines der vielen Armenviertel Arequipas erkennen - und diese Tatsache finde ich schon fast dekadent!
Ein weiteres einprägsames Erlebnis waren die vielen Gespräche mit deutschen Austauschschülern des Colegios.
Ihre Situation und unsere könnte unterschiedlicher nicht sein.
Ich habe gemerkt, wie glücklich ich mich schätzen kann, hier alleine in einer WG unabhängig von einer Familie zu leben. Als Austauschschüler bleibt man in gewisser Weise eben doch immer behütet in seiner Welt.
Außerdem bin ich total froh die Möglichkeit zu haben, beide Seiten Perus kennenzulernen, d.h das Leben in Armut und in Reichtum.
Jedenfalls hat mir das Wochenende in vielen Dingen die Augen geöffnet und ich merke schon jetzt, wie sehr mich das Auslandsjahr und meine Arbeit in La Mansion prägen.

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