Sonntag, 26. September 2010

LIMA



Die letzten Tage waren echt abwechslungsreich, spannend und einfach super.
Zusammen mit unserem Freund Manuel und Sarah ging es für eine Woche in die Hauptstadt Lima.
Manuel hat dort seine Familie besucht und wir haben die Chance genutzt um der deutschen Botschaft für unsere Visaverlängerung einen Besuch abzustatten.
Außerdem wollten wir natürlich auch die 8 Millionen Metropole kennenlernen.
Und -wow- der erste Eindruck hat einen echt umgehauen.

Der Ruf, ein trister, grauer Moloch zu sein, haftet Lima schon seit langer Zeit an und für viele Touristen ist die Stadt lediglich Ankunfts-oder Abflugort.
Lima ist einfach riesig, total chaotisch und hektisch, die Luft ist von Abgasen grau gefärbt und das Wetter ist eine Abwechslung aus kaltem Wind und ein paar spärlichen Sonnenstrahlen.

Umso erstaunter war ich aber, wie gut es mir trotzdem von Anfang an gefallen hat.
Mir ist mal wieder bewusst geworden, dass ich echt ein Stadtmensch bin und mich im Großstadtgetümmmel einfach wohl fühle.
Jedenfalls habe ich das Großstadtflair total genossen.
Lima ist nämlich auch eine total interessante Mischung aus Tradition und Moderne, aus sehr guten Museen, tollen Badestränden und den besten Einkaufsmöglichkeiten des Landes.

Außerdem haben wir mal wieder die Erfahrung mit der peruanischen Gastfreundschaft machen können. Von Manuels Familie sind wir total herzlich empfangen worden.
Wie selbstverständlich durften wir die Woche über bei ihnen schlafen, es wurde vegetarisch für uns gekocht und sie haben uns bei dem Visum geholfen.
Trotz dem Visumstress in Deutschland ging hier auf der Botschaft dann alles überraschend schnell und so wie es aussieht müssten wir in ca zwei Wochen unser Jahresvisum in der Hand halten. Juhuuuu! :)

Auch die Stadt haben wir zusammen mit Manuels Familie besichtigt.
So waren wir zum Beispiel im Zentrum und haben uns die Plaza Major und den Regierungspalast angeschaut.

Außerdem haben wir das Literaturmuseum und (sehr sehenswert!) das Nationalmuseum für Archäologie und Anthropologie besucht. Dort haben wir viel über die präkolumbischen Kulturen Perus erfahren,was total interessant war.
Außerdem ging es an den Pazifikstrand, das Künstlerviertel Barranco und den offiziellen(!) Schwarzmarkt Polvos Azules. Dort gibt es von Markenklamotten, über Taschen und Rucksäcke bis hin zu DVDs einfach alles - nur eben zu einem Viertel des üblichen Preises :)













Ein echtes Highlight war für uns aber der "Parque del agua" in dem wir die vielen bunten Brunnen und Wasserspiele bestaunten.



















Aber wir hatten auch die Möglichkeit eine weitere Seite Limas kennenzulernen.
Anna, eine Freundin von uns, macht gerade ein FSJ in Lima und arbeitet in einem Armenviertel am Rande der Hauptstadt. Am Freitag haben wir sie besucht und bei ihrer Arbeit begleitet. Das Viertel ist ähnlich wie La Mansión in Arequipa. Und auch wenn ich mittlerweile in gewisser Hinsicht schon mehr an die Armut gewöhnt bin, so musste ich doch schlucken. Die Wellblech- und Schilfmattenhütten verteilen sich über die vielen Hügel und vergrößern den Elendsgürtel, der ungebremst und unkontolliert in die Wüste hineinwächst. Es ist einfach unfassbar wie groß der Kontrast zwischen Arm und Reich in ein und derselben Stadt sein kann.


















Nach 16 Stunden Busfahrt sind wir nun seit heute morgen wieder zurück in Arequipa-und es hat sich so richtig nach heimkommen angefühlt.
Lima ist toll und aufregend und wir haben in der letzten Woche unglaublich viel erlebt. Aber die weiße Stadt im Süden Perus versprüht doch noch einmal einen ganz anderen Charme und hat mittlerweile einen echt besonderen Platz in meinem Herzen eingenommen.

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